Störche und Storchenschutz



Störche

Der Storch als Symbolfigur des Naturschutzes erfährt eine große Beliebtheit bei der Bevölkerung. Um ihn zu schützen, wurde eine Wiederherstellung von Flussauen, Feuchtgrünland und eine vielfältige Kulturlandschaft notwendig. Eine Vielzahl an Arten u.a. Kiebitze und Uferschnepfen profitierten von den Schutzbemühungen. 

In Oberschwaben ist der Weißstorch wieder heimisch geworden. Die Zahl der Bestände aus Mitte des 20. Jahrhunderts sind noch lange nicht erreicht. Der Storch ist durch den Verlust von Nahrungsflächen, Entwässerung von Feuchtwiesen und eine intensive Landwirtschaft bedroht. Gefahren drohen ihm durch ungesicherte elektrische Freileitungen und Strommasten und dem Verlust von Rastgebieten entlang der Zugrouten wie durch Nahrungsmangel aufgrund von Pestizideinsatz in den Brut- und Überwinterungsgebieten und Bejagung in den Winterquartieren. Gefahren drohen ihm auch durch herumliegende Abfälle wie Heuschnüre, Folien, Gummiringe, in denen sich Jungstörche verfangen und strangulieren können oder die sie als Nahrung ansehen und die oft zum Tod führen.


Storchen-Einblicke

Die Paarungszeit hat begonnen! Foto: Peter Holl, 11.03.2024
Die Paarungszeit hat begonnen! Foto: Peter Holl, 11.03.2024

Storchennisthilfe in Ummendorf

Fotos: Peter Holl

Eine Storchennisthilfe wurde in Ummendorf errichtet , um den Störchen eine Nistmöglichkeit zu bieten. Die Aktion fand am Vormittag des 05. März 2024 in Begleitung von den Storchenbetreuern Michael Groh und Peter Holl statt. Die Störche hatten die neue Plattform fünf Minuten, nachdem der Hubsteiger und das Begleitfahrzeug abgefahren waren, bereits in Besitz genommen. Jetzt wird fleißig gebrütet.


Storchen-Impressionen

Fotos: Susanne Gnann (erste drei Bilder) und Peter Holl (restliche Bilder)


Storchenschutz

In unserer NABU-Gruppe Südliches Riss- und Umlachtal setzen sich Mitglieder für den Weißstorchenschutz aktiv ehrenamtlich ein. Wir betreuen im Landkreis Biberach in den Gemeinden Ummendorf, Hochdorf, Eberhardzell und Ingoldingen sowie in Biberach und Mittelbiberach und in Bad Waldsee und Aulendorf  im Landkreis Ravensburg die Störche. Kindergärten, Schulklassen oder interessierten Gruppen oder Personen bieten wir jährlich Storchenpatenschaften für beringte Jungstörche an. Spenden dafür nehmen wir gerne entgegen. Möchten Sie uns tatkräftig unterstützen oder wollen mehr Informationen über unsere Arbeit: Kontakt


Nestbau auf einer Stromleitung

Nestbau auf freiliegende Leitungen
Foto: Peter Holl

Ein Nestbau in Hochdorf, wie er nicht sein sollte. Das Storchenpaar verschmähte die Nisthilfe, die eigens  geschaffen wurde und einen sicheren Nestbau ermöglichen würde. Es baut stattdessen seit dem 25. März

2024 sein Nest auf der Stromleitung. Unsere Storchenbetreuer haben Netze BW verständigt.  Der Stromtod ist

leider bei Störchen und ihren ausfliegenden Jungen sehr häufig. Es hat sich keine Lösung gefunden und nun ist es auch zu spät, etwas zu unternehmen. Wenn Störche mit dem Nestbau weit fortgeschritten sind, bereitet sich der weibliche Vogel auf die Eiablage vor. Ein Abbau des Nestes der streng geschützten Storches ist ein Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Außerdem könnte dies in so spätem Stadium den Verlust der Eier bedeuten bzw. im ungünstigen Fall würden die Störche einfach wieder an derselben Stelle zu bauen beginnen. Für die nächste Brutsaison wird aber an einer praktikablen Lösung gearbeitet.


Beringung von Jungstörchen

Foto: Peter Holl
Foto: Peter Holl

Beringung eines Jungstorches in Ingoldingen

 

Jungstörche, die noch nicht flügge sind, werden direkt im Nest beringt. Der Totstellreflex verhindert, dass sie wegfliegen und die Beringung gefahrlos möglich ist. Der Ring und seine Nummer ermöglicht es Beobachtern, den Storchen jederzeit anhand seiner Nummer zu identifizieren, was ein Storchenmonitoring ermöglicht.
Unser Storchenbetreuer Peter Holl beringt in diesem Jahr die heranwachsende Generation Jungstörche.